Das Wochenspiegel Team Manthey (WTM-Racing) holte mit Rang sechs beim fünften Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, dem 47. ADAC Barbarossapreis, einen weiteren Top-10-Platz in dieser Saison. Für das Resultat waren diesmal besondere Anstrengungen notwendig, denn das Team musste aus der Boxengasse nachstarten. Teamchef Georg Weiss: „Für uns war das heute kein normales Rennen. Am Ende haben wir uns über Platz sechs richtig gefreut.“
Der Renntag hatte für das Fahrer-Trio Georg Weiss, Oliver Kainz und Jochen Krumbach sowie den bewährten Wochenspiegel-Porsche 997 GT3 RSR gut begonnen. Bei sommerlichen Bedingungen – Sonnenschein und angenehme Temperaturen – hatte Kainz auf seiner ersten schnellen Runde zu Trainingsbeginn mit 8.12,299 Minuten die drittschnellste Zeit vorgelegt. Da im Verlauf des weiteren Trainings immer wieder Doppel-Gelb-Zonen eingerichtet wurden, konnten sich kaum noch Teams in der Zeitentabelle verbessern. Auch Krumbach wurde so auf seiner schnellen Runde am Schluss eingebremst. Weiss: „Es war richtig, möglichst früh rauszufahren. Mit Startplatz drei sind wir sehr zufrieden.“
Doch mit dem Trainingsende setzte Hektik in der WTM-Box ein. Krumbach war auf dem Weg zu seinem Team mit dem Porsche ohne Vortrieb an der Boxeneinfahrt liegen geblieben. Die Diagnose war schnell gestellt: Getriebeschaden, ein Wechsel die Notwendigkeit. Bis zur Startaufstellung blieb nur etwas mehr als eine Stunde. Der Tausch des Gehäuses verlief problemlos, da aber auch die Kupplung ausgebaut und die Wippenschaltung neu synchronisiert werden mussten, wurde es mit der Zeit knapp. Am Ende fehlte nur knapp eine halbe Minute, die den WTM-Porsche daran hinderte, noch hinter der Startgruppe in die Einführungsrunde zu fahren. Weiss: „Die Manthey-Mechaniker haben einen super Job gemacht. Man sollte den Hauptaugenmerk nicht darauf legen, dass wir nachstarten mussten, sondern darauf, dass wir überhaupt an den Start gehen konnten.“
Getriebewechsel am WTM-Porsche
Krumbach saß als erster Pilot im Wochenspiegel-Porsche und nahm das Rennen mit Abstand als Letzter der ersten Gruppe in Angriff. Dazu bekam das Team noch zusätzlich eine Strafminute für den Nachstart aufgebrummt. Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch bewältigte Krumbach die Aufgabe glänzend, pflügte bereits in der ersten Runde durch das Feld und kam als 20. aus dem ersten Umlauf zurück. Danach machte er in jeder Runde weitere Plätze gut und kam, da er als einziger der Spitzengruppe neun Runden fahren konnte, zum ersten Tankstopp als Spitzenreiter in die Box.
Danach stieg Weiss ins Auto und hielt bei seinem Turn den Porsche problemlos in den Top 10. Anschließend übernahm Kainz für neun Runden das Auto und verbesserte die Position in der Spitzengruppe. Krumbach setzte sich auf Platz sechs liegend für den Schlussturn in den Porsche. Zahlreiche Doppel-Gelb-Phasen verhinderten in den letzten Runden eine weitere Verbesserung im Gesamtklassement. Der Wochenspiegel-Porsche überquerte zwar als Vierter die Ziellinie, doch durch die Strafminute wurde letztlich der sechste Rang daraus.
Georg Weiss
„Unter den besonderen Bedingungen war für uns Platz sechs ein tolles Ergebnis. Wir haben heute fast alles richtig gemacht und sind dafür leider nicht belohnt worden. Durch den Getriebewechsel konnten wir nicht unsere gute Startposition nutzen, und die Strafminute hat uns auch noch zwei Plätze gekostet.“
Oliver Kainz
„Ich hatte bei meinem Stint einige Probleme mit den Reifen. Der Luftdruck stimmte nicht, dadurch konnte ich nicht so schnell fahren, wie ich wollte. Trotzdem konnte ich den Wagen in aussichtsreicher Position abgeben. Schade, unter anderen Voraussetzungen wäre heute sicherlich mehr drin gewesen.“
Jochen Krumbach
„Wir haben heute eine gute Aufholjagd hingelegt. Die Platzierung ist angesichts der Umstände in Ordnung. Bei meinem ersten Stint habe ich eine Menge Leute überholen müssen. Das war zum Teil gar nicht so einfach, denn einige Fahrer lassen sich nicht gern überholen.“